31.08.
Das maritime wechselhafte Wetter hatte sich über Nacht in einen Landregen verwandelt. So schälten wir uns am Morgen aus den Schlafsäcken und Felix holte Brötchen beim Bäcker. Das Müsli diente gestern als Abendbrot, nachdem wir in der Steinbar noch Milch geschenkt bekommen hatten. Matti und Stefan versuchten derweil den Kocher zum Laufen zu bekommen, dies gelang aber leider nicht mehr. Der Kocher hatte die letzten Tage schon schlechter gebrant, jetzt war die Zuleitung verstopft. Alle Reparaturvesuche halfen nichts, aber zum Glück bekamen wir heißes Wasser von dem Platzwart. Nach dem Frühstück bauten wir noch das Zelt im Regen ab und rollten los. Die Waldwege nach Ahrenshop glichen eher einem Urwald und waren teilweise mit tiefen, schlammigen Gräben durchzogen. Leider konnte man dies in den Pfützen nicht erkennen, so dass jede Pfütze ein tiefes Loch sein konnte. So war jede Pfützendurchfahrt eine neue Runde russisch Roulette. Die große Kunst bestand darin in der 10 m bis 20 m langen Pfütze nicht stecken zu bleiben. Also leichter Gang und kurbeln, kurbeln, kurbeln. Wir schafften es so durch alle Hindernisse trockenen Fußes und schlammigen Rades hindurch. Auf dem Deich angekommen schrie Matti: "Stop!!!". DIE BERLIN-FAHNE war verloren. Ohne Zögern machten wir auf der Stelle kehrt und schließlich macht so eine Matschtour auch richtig Spaß. Also wieder den Weg zurück, in der Hoffnung die Fahne allsbald zu finden. Kurz vor Prerow (90 % der Strecke zurückgefahren) fanden wir sie treibend in einer Pfütze. JUHU! Jetzt nur noch mal zurück ... Matschtour die Dritte. Mittlerweile kannten wir die Tücken und waren schnell wieder auf dem Deich. Schnell schleifender Bremse nach Wustrow, um eine Pause einzulegen. Auf dem Parkplatz von Lidl machten wir eine erschreckende Entdeckung. Das schreckliche Ächtsen und Stöhnen unserer Bremsen kam nicht von ungefähr. 30 km durch Darßer Urwald hatten sich die Bremsbeläge ins Nirvana verabschiedet. Nur wo neue hernehmen. Wir hatten sie doch erst ausgetauscht und mussten mit den ersetzten Resten improvisieren. So ging es mit wieder halbwegs funktionierenden Bremsen einen Kilometer bis zur Fischbude am Hafen. Zweimal Makrele und ein Rotbarsch später waren wir wieder auf dem Deich. So rollten wir Markgrafenheide und schliefen beim Zeltplatz.
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Durch Pfützen ... |
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... Schlamm und ... |
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... Matsch. |
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Danach eine Stärkung: frischer Räucherfisch. |
01.09.
Die Nacht hatte es wieder mal nur geregnet. Morgens um 6 Uhr machten wir uns auf, da wir gestern nur wenige Kilometer geschafft hatten. Das Frühstück gab es bei Aldi nahe Rostock und danach rollten wir in die Innenstadt zum Radladen. Da kauften wir noch mal schnell 4 Paar Bremsbeläge die wir sogleich alle montierten. Mit frischen Bremsen und bei gutem Wetter tranken wir noch einen Kaffee im Cafe Lila am Marktplatz. Los gings nach Neubrandenburg. Auf einem Feld machten wir nach weiteren 50 km unsere Mittagspause bei entspannter Musik und schönem Blick. Heute wollten wir ja Kilometer machen also fuhren wir zügig weiter. Auf einer Talfahrt rumpelte und krachte es: der Reflektor von Felix's Fahrrad zerplitterte und landete auf der Straße. Da es keinen Schaden am Fahrrad gab, näherten wir uns weiter Neubrandenburg. Dort konnten wir bei Stefans Groß-Onkel und -Tante übernachten. Wir wurden sehr freundlich empfangen und bekamen einen Schlafplatz im Haus. Wir konnten auch die Küche benutzen, was uns sehr entgegenkam, da unser Kocher ja nicht mehr funktioniert.
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Dunst am Morgen |
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Mittagspause mit Nickerchen |
02.09.
Heute ist Generalprobe für unsere Ankunft in Berlin. Wir haben nur eine kleine Strecke zurückzulegen und können die Zeiteinteilung mal ausprobieren. Nach einem leckeren Frühstück mit frischen Brötchen und Eiern ging es um 9:30 Uhr weiter. Nach 30 km auf der großen B 104 konnten wir auf kleinere Straßen ausweichen. Einen neu gemachten und gut asphaltierten Radweg gab es bis nach Boitzenburg. Dort ließen wir uns neben dem sprechenden Mülleimer nieder und machten unsere Mittagspause. Nun waren nur noch 20 km übrig. Diese rollten wir auch noch bei bestem Wetter bis Ahlimbswalde. Wie verabredet trafen wir dort auch Karsten und Dani. Wir wurden sogleich zu Kaffee und Kuchen eingeladen und entspannten uns erst einmal. Anschließend bauten wir unser Zelt auf und schauten noch bei der Fütterung der Schafe und Schweine zu, während schon der Grill eingeheizt wurde. Der Tisch war reich gedeckt: Salate, Fleisch, Gemüse, Brot. Wir saßen und quatschten bis 23 Uhr und gingen dann für eine letzte Nacht ins Zelt.
03.09.
Unsere letzte Etappe! Wir standen um 6:30 Uhr auf und bauten alles zusammen. Wir frühstückten wieder frische Brötchen und bekamen leckeres frisches Bauernrührei. So gestärkt ging es mit Karsten, der uns nach Berlin begleitete, auf die ersten 13 Kilometer nach Joachimsthal. Karsten probierte mal ein richtiges Reiserad, nämlich das von Stefan aus und legte ein ordentliches Tempo vor. So waren wir schnell dort am Bahnhof, wo schon Gregor auf uns wartete. Zu fünft radelten wir auf den Radwegen Richtung Berlin. Als wir schon um 12 Uhr in Biesental ankamen und realisierten, dass wir viel zu früh dran sind, haben wir noch ein Kaffee- und Kuchenpäuschen eingelegt. Die Begleitung ist einfach zu ausgeruht ;). Wir rollten anschließend noch weiter bis Berlin-Weißensee, wo wir dann noch eine Eispause machten. Karsten musste dann leider schon nach Hause und wir fuhren anschließend noch bis zum Märchenbrunnen weiter. Dort tranken wir noch ein "so weit und fast da" alkoholfreies Hefeweizen und machten uns 10 Minuten vor der geplanten Ankunft wieder auf den Weg. So haben wir es geschafft pünktlich auf den Alex zu fahren. Dort erwartete uns schon ein großer Pulk mit Transparenten und selbst gemachten T-Shirts. Wir genossen die Zeit, tranken Empfangssekt und waren glücklich und auch gleichzeitig ein wenig traurig, dass wir wieder in Berlin angekommen waren.
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Auf nach Berlin. |
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Bald ist es geschafft. |
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Ankunft in Berlin
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