25.05.
Die erste Tat des Tages war der Turmsprung von Gregor, da er diesen am Vortag "versäumt" hatte. Wie ihr sehen könnt, haben wir das Problem mit dem verschwindenden Essen erfolgreich gelöst. Pünktlich zum Frühstück kam ein eifriger Hausmeister vorbei, der uns spontan 210 SEK für die umsonst geglaubten zwei Nächte abgenommen hat.
Schon am Morgen entschieden wir uns dafür, aus den geplanten 80 km etwas mehr zu machen, um etwas verlorenen Boden aufzuholen.
Die Straßen waren klein und gemütlich. Wir fuhren zweimal umsonst mit Fähren. Es war ein wenig windig und frisch. Gegen 19 Uhr einigten wir uns nach dem Abendbroteinkauf statt zum Campingplatz im Osten, in Richtung Norden zu fahren und auf dem nächsten Campingplatz einzuchecken. Nach dem Tip eines Anwohners sind wir auf einer Badewiese an einem See mit Blick auf den Sonnenuntergang gelandet.
Essensicherungsverwahrung |
Schlafplatz am See |
26.05.
Zu unserer Überraschung blieben heute nur noch 80 km bis zum Tagesziel. 20 km vor dem Stadtzentrum Stockholms wurde die Wegfindung durch die Beschilderung der Radwege mit Bezirksnamen leicht erschwert, da keiner von uns die Stockholmer Bezirke kannte. Als wir die Innenstadt erreicht hatten, erwieß sich die Suche nach einer Touristeninformation erneut als nicht ganz einfach. Nachdem wir diese dann nach einer Stunde gefunden hatten, verbrachten wir weitere anderthalb Stunden damit, ein Hostel zu finden. Die nette Touristeninformantin telefonierte eine Liste von 30 Hostels ab, konnte uns in dieser Hinsicht aber nicht helfen. Am Marathonwochenende war schon alles ausgebucht. Allerdings gab es ein Hostel mit angegliedertem Hotel, welches noch Zimmer frei hatte. Kurzentschlossen ließen wir eine Vierbettkoje reservieren. Das Hotel Gustaf Af Klint war ein altes Schiff im Stockholmer Ausflugshafen. Am Abend haben wir mit einem Bier noch einen Spaziergang durch die Altstadt unternommen.
Warten auf die Unterkunft |
Aussicht aus der Koje |
27.05.
Schonwieder einer dieser Pausetage, an dem diesmal aber einiges auf dem Plan stand.
Zuerst machten wir uns auf die Suche nach einer Wäscherei, um ein-zwei Maschinen anzuschmeißen. Das dauerte sage und schreibe zwei Stunden und war nicht von Erfolg gekrönt.
"In Schweden hat jeder eine Waschmaschine zu Hause!", sagte man uns. Die stinkenden Klamotten im Schiff zurücklassend, machten wir uns schleunigst auf zum Vasamuseum. Dieses wurde uns bereits mehrfach als sehenswert empfohlen. Nach dem zweistündigen Kulturprogramm gingen wir erneut in die Altstadt, um ein gepflegtes Mittagessen zu uns zu nehmen. Aus gepflegt wurde ein Süßgebäck aus dem Konsum und ein anschließender Bacon Cheese im Restaurant zum Goldenen "M". Leicht gesättigt machten wir uns auf den Rückweg, der sich später als Shoppingtour entpuppen sollte. Wir besuchten mindestens vier Outdoorläden und ein H&M, in dem wir dann auch fündig wurden.
Zuhause angekommen gönnten wir uns ein Feierabendbier auf der seitlichen Schiffsterasse mit Blick auf den Sonnenuntergang über Stockholm. Danach galt es das Nachtleben Stckholms zu erkunden. Ein zweites Bier wurde uns auf dem Weg in die Stadt polizeilich abgenommen. Es ist zwar erlaubt in der Öffenlichkeit zu trinken, jedoch nicht auf öffentlichen Plätzen. Da ist es schlecht, wenn eine Straße zur Linken und zur Rechten von einem Platz gesäumt wird. Und der Ordnungshüter war nicht weit.
Es bleib bei drei weiteren Bierchen und einem kleinen Snack in einem Pub, da wir keine tanzbare Lokalität in der Nähe gefunden haben. Die letzte Nacht auf dem Schiff schlief sich so besonders gut.
Die Vasa (Länge 61,0 m, Breite 11,7 m) |
Feierabendbier bei Sonnenuntergang |
Alle Mann zu Bett |
28.05.
Ein trauriger Tag ist gekommen. Wir haben Gregor am Stockholmer Hauptbahnhof dem Zug überlassen. Dass Fahrrad in einen Karton gezwängt hat er im Gepäckabteil Platz genommen und ist nach Malmö gefahren. Eine Fahrradmitnahme ist in Schweden erst in der Urlaubszeit ab Juni gestattet. Dort hat er sein Rad wieder montiert und ist bei Regen und Gegenwind die letzten Kilometer seiner Tour nach Trelleborg geradelt. Mit der Fähre hat er seine Reise beendet, genau so wie Felix seine vor 1000 km begonnen hat.
Für uns galt es noch einen, im Internet ausfindig gemachten Waschsalon aufzusuchen um endlich unsere Sachen ins Reine zu bringen. Leider stapelten sich dort bereits die Wäscheberge und die Öffnungszeit war auch schon abgelaufen. Also machten wir uns zu unserem 20 km entfernten Tagesziel auf, um dort entlich zu waschen und einen Blogeintrag zu machen.
Auf dem Weg erledigten wir unseren ersten schwedischen Lidleinkauf der erstaunlich günstig war, bzw. stellten wir fest wie erschrecken teuer unsere bisherigen Einkäufe waren. Am Zeltplatz angekommen erfuhren wir, dass das Internet leider nicht verfügbar sei und die Waschmaschine auch schon ausgebucht ist.
Dafür hatten wir einen lustigen Abend bei Milchnudeln und mit ein paar Runden Traktorkarten, welche Felix mit auf die Reise bekommen hat.
Tschüssi machs gut :) |
29.05.
Der Tag startete nach dem Frühstück und einer Dusche in Regenklamotten. Aber der Regen ließ bald nach, sodass wir die Schutzbekleidung bereits nach 20 km ablegen konnten. Was der Regen uns am Morgen an Motivation genommen hatte, gab uns der Rückenwind zurück. Nach 40 km kehrten wir auf einem Hof ein, auf dem gerade ein kleiner Pflanzenmarkt begonnen hatte. Während unserer Pause füllte sich die Wiese allmälig mit Leuten aus den umliegenden Dörfern. Wir genossen Kaffee und selbst gebackenen Kuchen und unterhielten uns mit einigen Einheimischen, von denen erstaunlich viele Deutsch sprachen und die sehr interessiert an unserer Tour waren. Nach weiteren 20 km machten wir dann unsere Mittagspause.
Bei Kilometerstand 100 kauften wir Abendbrot. Die Staße führte uns die letzten 20 km immer dem Sonnenuntergang entgegen zum nächsten See. Hier fanden wir nach einigem Suchen ein nettes Wochenendsommerhäuschen mit Saunahaus und Steganlage. Es war keiner da, den wir um Erlaubnis fragen konnten, also machten wir es uns mit unserem Tarp auf dem Steg gemütlich.
Als um ein Uhr der Sonnenuntergang und die Dämmerung vorbei waren gingen wir schlafen. Um vier musste sich Matti das erste mal eincremen, weil ihm schonwieder die Sonne aufs Gesicht schien. ;)
Wir schliefen trotz des romantischen Schlafplatzes eher schlecht, da es in den frühen Morgenstunden stark regnete. Der erste Kaffee war bei aufklarendem Himmel dafür um so schöner.
Mittagspause am See |
Abendliche Fahrt |
30.05.
Nachdem wir uns am Morgen einstimmig über das heutige Tagesprogramm geeinigt hatten, machten wir uns auf den Weg. Auf Tennis hatte keiner so richtig Lust, zum ausgiebigen Schwimmen war es uns zu frisch, Wandern dauerte so lange und shoppen waren wir auch erst. Also entschieben wir uns, zur Abwechslung ein bisschen Fahrrad zu fahren. Vielleicht nach Gävle, eine nur 40 km entfernte Stadt, vielleicht auch ein bisschen weiter, wie wir halt Lust hatten. In Gävle machten wir auf einem kleinen Steg eine Brotzeit und tranken anschließend noch einen Kaffee im Zentrum. Ein richtig gelungener Ausflug. Da wir zufälliger Weise ein Zelt und ein bisschen Campingstuff dabei hatten, fuhren wir, weil es so schön war, einfach noch 70 km weiter bis nach Ljusne. Hier fanden wir einen schönen Zeltplatz mit allem, was so einen Tagesausflug perfekt macht. Waschmaschine, Internet, Küche, Sauna, Steg.
Guten Morgen am See |
Kekse über Bord |
Immer nach Norden |
Schnitzel und Pommes auf dem Campingplatz! |
31.05.
Was wir heute gemacht haben könnt ihr ja sicherlich an 3 Fingern abzählen.
Waschen, Sauna, Internet.
Zeit zum Nähen ... |
... und Lesen. |
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