10. August 2011

Polarlichter, Geburtstag und Riga

05.08.
Nach zwei Pausetagen konnten wir wieder in unseren geplanten Zeitplan (frueh losfahren) zurueckkehren. Wir starteten, um 10 Uhr mit gepackten Taschen vom Zeltplatz und waren sogar die ersten. Zuerst ging es gemuetlich zum naechsten Supermarkt, um mit frischer Milch und Muesli uns zu staerken. Anschliessend ging es in einem gemaessigten Tempo nach Kuressaare. Dort wollten wir uns einen WiFi-Punkt suchen, um den Blog zu aktualisieren. Doch wer kommt da um die Ecke? Claes! Der Reiseradler, den wir schon einige Mal getroffen hatten. So setzten wir uns zusammen, quatschten, tranken Kaffee und schrieben den Blog. Es gesellte sich noch ein Radler aus Australien dazu und so waren wir eine gesellige Runde. Nach 1,5 h verteilten wir uns wieder ueber die Stadt und wir machten uns zur Burg von Kuressaare auf. Dort fand ein kleines Fest statt, sodass wir dort auch etwas zu essen bekamen. Um 15 Uhr, jaaa es war wieder sehr spaet, machten wir uns auf die letzten 80 km zur Faehre von der Insel. Nach 30 km konnten wir die grosse Strasse wieder verlassen und konnten auf kleineren Strassen schnell unsere Reise fortsetzen. Doch wer kommt da aus der Seitenstrasse gerast. Es ist mal wieder Claes, der von einem Hund verfolgt wird. Er schaffte es noch auf die grosse Strasse und der Hund liess von ihm ab. Wir sammelten die verlorenen Gegenstaende ein und begruessten ihn ein weiteres Mal. Dennoch fuhren wir in unserem Tempo weiter und nach 20 km hatten wir Claes wieder verloren. 20 km vor der Faehre legten wir noch eine Snackpause ein und trafen ihn dann wieder. Wir blieben noch ein wenig laenger und er machte sich auf den Weg einen Zeltplatz zu finden. Doch nach 5 km, mitlerweile koennt ihr es erraten, trafen wir ihn nochmals. Er verabschiedete uns mit den Worten: "I don't want to say good bye, because I can't avoid meeting you :)". So nur noch 15 km bis zur Faehre, die wir auch puenktlich bekamen. In dem dick gedruckten Ort Virtsu wird es schon einen Supermarkt geben ... Denkste. An der Tankstelle tankten wir noch ein wenig Schokolade und Cola und machten uns auf den Weg zum naechsten Campingplatz. Nur noch 35 km und es war auch erst 21 Uhr. Auf kleinen Strassen entlang der Kueste cruisten wir gemuetlich der Abendsonne und Nacht entgegen und bogen auf eine Schotterstrasse zum Campingplatz ab. Doch dort war wieder mal kein richtiger Campingplatz sondern diesmal ein Motel nahe Varbla. Aber wir konnten unser Zelt auf dem Rasen aufbauen und die Dusche in der Sauna nutzen. Wir buchten noch ein Fruehstueck hinzu und machten den ueblichen Abendkrams, wie Zelt aufbauen, duschen, kochen und essen. Doch beim Abendbrot bot sich uns ein ungewoehnliches Schauspiel. Der klare Nachthimmel faerbte sich gruen und rot und die Lichter wanderten am Himmel. Waren das Polarlichter? Ja. Wir sahen dieses ungewoehnliche Schauspiel im Sommer in Estland. Beieindruckend. So zog sich der Abend noch ein wenig hin und wir gingen erst spaet zu Bett.
"Bikerstammtisch"
Polarlichter

06.08.
Am Morgen sahen wir das zweite Zelt. Eine Familie hatte bereits gefruehstueckt und war schon annahernd abreisebereit. Es waren auch Reiseradler aus England, die in den baltischen Staaten Urlaub machten. Wir unterhielten uns eine Weile und genossen dann unser Fruehstueck. Danach ging es wieder gemuetlich weiter, da wir auch mit einer geringeren Geschwindigkeit grosse Distanzen zuruecklegen koennen :). Wir hielten uns an der Kuestenlinie, die etwas laenger ist. Das Wetter zeigte mal wieder seine regnerische Seite und als wir in Paernu ankamen begann es zu regnen. Wir deckten uns mal wieder mit Lebensmitteln ein, denn wer weiss, ob in Lettland die Geschaefte am Sonntag offen haben. Nach dem Einkauf hatte der Regen noch etwas zugenommen und wir entschieden uns den Starkregen abzuwarten, dann aber doch weiterzufahren. Mit Regenklamotten ging es auf die letzten 60 km des Tages. Wieder einmal groessere Strassen. Ueber die kleineren Strassen wurde der Weg schliesslich noch ein wenig kuerzer, aber auch sandiger. So konnten wir langsamer ueber leere, aber matschige Strassen im staerker werdenden Regen fahren. Nach einigen Pausen erreichten wir schliesslich einen kleinen Campingplatz nahe Kabli. Die Nacht kostet 2 € pro Person und ebenfalls fuer die Dusche. Dort war auch schon eine Geburtstagfeier, die wir vielleicht noch besuchen koennten. Aber es gab auch noch Sauna im Angebot. So entschieden wir uns fuer Sauna, um uns richtig aufzuwaermen. Nachdem wir unser Zelt nahe des Strandes aufgebaut hatten, nutzten wir die warme Dusche, assen eine leckere Suppe und gingen in die Sauna. So feierten wir in einer gemuetlichen Holzofen-Sauna in Felix Geburtstag rein.
Mittagspause am Straßenrand

Vor dem Regen.
Telefonieren mit Rita ...
... und es regnet.
07.08.
Wir standen mal wieder etwas spaeter auf, da wir auch erst um 22 Uhr in Riga sein wollten. Zelt zusammenpacken, Geburtstaggebaeck essen, Geschenk auspacken und dann ging es auch schon weiter. Das Wetter hatte uns mal wieder nicht im Stich gelassen und so konnten wir in der Sonne unsere noch nassen Klamotten trocknen. Auf nach Lettland. Kurz vor der Grenze noch an einem kleinen Markt angehalten und Wasser besorgt sowie im Internet nach Nachrichten geschaut. Doch in Lettland stellten wir fest, dass auch dort die Laeden geoeffnet hatten. Wir holten uns unsere ersten Lats und besorgten und einen kleinen Pausensnack. Das Geschenk (eine neue Galionsfigur fuer das Rad) wurde noch schnell am Low-Rider angebracht und dann auf die grosse A1 (so etwas wie die B1 in Deutschland). Der Zustand der Strasse besserte sich mit jedem Kilometer und so hatten wir nach 40 km eine neu asphaltierte breite Strasse unter unseren Reifen. An einem kleinen Cafe neben der Strasse stoppten wir fuer eine Mahlzeit und machten uns dann auf die letzten Kilometer. Doch auch heute regneten wir auf den letzten Kilometern ein und so erreichten wir Riga durchnaesst um 23:30 Uhr. Unsere Hosts Agnese und Janis erwarteten uns schon und wir tranken noch einen Kaffee zusammen, bevor sie ins Bett mussten. Wir bespassten noch ihre beiden Katzen und gingen eine Stunde spaeter ins Bett.
Gerade noch trocken geworden.
Alte A1 neben der Neuen.
08.08.
Wir schliefen wieder mal laenger aus. Agnese und Janis waren schon laengst auf Arbeit. Wir organisierten uns Fruehstueck und machten uns so langsam auf den Weg in die Stadt. Auf dem Weg fanden wir einen schoenen Radladen. Wir fanden schliesslich die Touristeninformation und schauten uns in der Altstadt um. Ein kleines Bierchen fuer 1,20 € auf der Domplatz und einen Burger von Hesburger staerkten uns bei unserem Rundgang. Anschliessend trafen wir uns mit den beiden in der Stadt und gingen ins Miit, einem Cafe mit integriertem Fahrradladen. Sehr schoen. Wir machten uns dann auf dem Heimweg, um zu Hause noch ein Essen zu kochen und den Abend gemeinsam zu verbringen. So quatschten wir bis spaet in die Nacht, waehrend wir eine Shisha rauchten.
Push the button.
Nach Hause mit dem Bus.
Smoking shisha ...
... and enjoy.
Janis
09.08.
Heute hatten wir uns einen Plan zurecht gelegt, den wir mit unseren Raedern abarbeiten wollten. Zuerst in Okkupationsmuseum, das die Geschichte Lettlands zwischen 1940 und 1991 zeigt. Das Museum befindet sich direkt im Zentrum und ist sehr interessant. Ausserdem ist es kostenlos, da jeder die Moeglichkeit haben soll, das geschehene zu sehen. In der Naehe gab es noch ein paar Shops, in denen wir noch Postkarten und kleinere Souveniers suchten. Anschliessend trafen wir uns mit Janis am Teahouse. Dort tranken wir noch einen Tee und besuchten danach die Markthallen. Diese sind in den alten Zeppelinhangar und sehr schoen. Wir kaufen lettisches Gebaeck und schlenderten durch die Hallen. Darauf folgend machten wir uns auf den Weg zur Universitaet, da man von dem Universitaetsturm einen guten Ausblick auf die Stadt hat. Oben im 17. Stock angekommen sahen wir schon wieder Regen sich der Stadt naehern. Wir genossen dennoch den Ausblick und machten uns anschliessend auf den Weg zu Lido, einer Restaurant-Kette mit lettischem Essen. Es ist wie eine sehr gute Kantine aufgebaut und wir suchten uns unser Essen zusammen. Es gab gekochte und gebratene Kartoffeln mit einem besonderen Sauerkraut (sehr lettisch) und Schaschlik. Noch einen Kaffee im Coffee Inn und dann auf zu den beruehmten Jugendstilhaeusern in Riga. Danach besuchten wir noch das Kuenstlerviertel, in dem gerade ein Slack-Line-Fest stattfand und wir uebten uns darin. Wir hatten sehr viel Spass und betrachteten auch die Professionellen auf der 6 m ueber dem Boden gespannten Slack-Line. Wie kann man so einen Abend ausklingen lassen? Natuerlich am Besten im Miit (das uebrigens Radfahren auf lettisch und eine Anspielug auf das Englische "meet" ist). Noch ein Bierchen und ein paar Spiele, wie Jenga und Memory mit Lettischen und Deutschen Uebersetzungen, gespielt und dann war es auch schon wieder um 1 Uhr. Na dann schnell nach Hause, quatschen und Blog schreiben :)
Cat in Porto
Großer Markt in Riga
Ein Schauer bahnt sich an ...
... und zieht über uns hinweg.

Unterwegs in Riga.
Slacklineing

Und ein weiterer Schauer, diesmal nicht bei uns.
Der Mond ist aufgegangen, die goldnen Sternlein ...
Im Miit. Noch ein Bier?

Wanddekoration.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen